Die Pfarrkirche St. Afra
Die katholische Pfarrkirche St. Afra stellt in Betzigau nicht nur das markanteste, sondern auch das älteste Gebäude der Gemeinde dar. Inmitten des von einer mächtigen Mauer umgebenen Friedhofs erhebt sich der schlichte Bau unserer St. Afra-Kirche mit dem Kirchturm, der eine Höhe von 33 Metern aufweist.
Beim Eintritt in das Kirchenschiff empfängt den Besucher ein lichtdurchfluteter Sakralraum, der trotz verschiedener Stilelemente mit einer harmonischen Ausstattung beeindruckt.
Die unter Fürstabt Roth von Schreckenstein 1777 im barocken Stil erneuerte Kirche schmückt ein Deckengemälde in ovalem Stuckfeld, das vom letzten fürstäbtlichen Hofmaler Johann Michael Koneberg geschaffen wurde und den in Betzigau geborenen und späteren Abt des Augsburger Augustinerklosters Hl. Kreuz, Bartholomäus Christa darstellt. Dieser musikbegeisterte Abt unterhielt mit Wolfgang Amadeus Mozart enge freundschaftliche Beziehungen, als dieser in Augsburg weilte.
Kirchenpatronin St. Afra
Die Pfarrkirche ist der heiligen Afra geweiht, die im Jahre 303 in Augsburg durch Verbrennen bei lebendigem Leib zum Tode verurteilt wurde, weil sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören.
Im Jahr 1064 – dem Jahr ihrer Heiligsprechung – fand man in Augsburg einen römischen Sarkophag, der die angesengten Gebeine einer Frau enthielt. Man geht davon aus, dass es sich um die sterblichen Überreste der Heiligen handelte.
Der Sarkophag mit den Reliquien befindet sich heute unter dem Afra-Altar in der Augsburger Kirche St. Ulrich und Afra.
Zur Kirchengeschichte
Stiftungsurkunden belegen, dass in Betzigau bereits im Jahre 1439 eine Kirche stand, die den Heiligen Maria, Pankratius, Urban und Margareta geweiht war. 1498 ließ Fürstabt Johannes von Riedheim in Betzigau eine spätgotische Filialkirche der Pfarrei St. Mang fertigstellen. Sowohl der spätromanische Kirchturm als auch die bei der Renovierung im Jahre 1998 gefundenen Grundmauern weisen darauf hin, dass der Fürstabt die bereits vorhandene Kirche nur erweitern ließ. Zu den kirchlichen Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Betzigau gehören neben der Pfarrkirche St. Afra auch die Kirche Hochgreut, die Schwedenkapelle, die im Jahr 1879 erbaute Völk- oder Waldkapelle, die Magnuskapelle, und die im Jahr 1988 eingeweihte Kapelle St. Ulrich in Leiterberg. Auf Gemeindegebiet befinden sich außerdem die Wegkapelle in Großholz und die Mayensohnkapelle in Hochgreut.
Pfarrei und Seelsorge
Bis zur Erhebung zu einer selbstständigen Pfarrei im Jahre 1527 wurde Betzigau von Geistlichen aus der Mutterpfarrei St. Mang und von Franziskanern des Klosters Lenzfried versorgt.
Aus der Pfarrei sind 11 Geistliche hervorgegangen, die zum Teil auch in unserer Heimatpfarrei St. Afra ihre Primiz abhielten.
Die katholische Pfarrei St. Afra Betzigau hat derzeit 2267 Kirchenmitglieder. Das kirchliche Leben wird neben den Gottesdiensten auch durch Veranstaltungen geprägt, die von verschiedenen kirchlichen Einrichtungen und Organisationen durchgeführt werden.