Kirche St. Georg und Mauritius

Baugeschichte der katholischen Pfarrkirche St. Georg und Mauritius Wildpoldsried


Das Patrozinium der Ritterhei
ligen Georg und Mauritius könnte auf eine Burganlage bzw. einer adeligen Stifter hinweisen. Die heutige Pfarrkirche dürfte im späten Mittelalter errichtet worden sein; vielleicht deutet eine Nachricht von 1464 über Abgaben „besunders an dem Bau und Liecht der Kirchen zue Wilboltzriedt“ auf die Entstehung hin.

Dass diesem Bauwerk eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit Rechteckchor vorausging, zeigten schlichte Vierkantpfeiler, die bei der Renovierung 1973 im Langhaus zu Tage kamen. Außerdem stieß man auf noch ältere Bauteile, die sich zu kleineren Räumen zusammenschlossen.

 

Sie lagen in der selben Achse wie der Turm, der in das jetzige Kirchenschiff schiefwinklig hineinragt. Konservator Dr. Richard Strobel vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege schloss damals einen Profanbau (Burganlage) nicht aus; der Bergfried wäre dann zum Glockenturm geworden.

Nach einem Blitzschlag 1595, der auch in der Kirche Schaden anrichtete, wurde er erneuert. Die Form seines Abschlusses (Satteldach) geht auf die romanische Kunstepoche zurück, wurde aber nach den Feststellungen von Hugo Schnell noch im 15. Jahrhundert angetroffen, in dem längst der Spitzturm eingeführt worden war.